St. Antonius-Hospital Gronau GmbH
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Universität Münster
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Sehr gut besucht war der Vortragsabend unserer Klinik für Kardiologie und Angiologie, in Kooperation mit der Deutschen Herzstiftung, die mit einem großen Informationsstand vertreten war. Der Abend stand unter dem Motto: „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und richtig behandeln“. Rund 50 interessierte Personen waren der Einladung von Chefarzt, PD Dr. med. Alexander Samol und seinem Team, in den Vortragsraum der Pflegeschule-Gronau gefolgt.
Schon in seiner Begrüßung machte Chefarzt Dr. Samol deutlich, dass es sich bei Herz- Kreislauferkrankungen um die häufigste Todesursache in Deutschland handelt – rund ein Drittel der Verstorbenen sei demnach einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erlegen. Dabei gäbe es heute sehr effektive Therapiemethoden, die hervorragende Ergebnisse lieferten, erklärte der Chefarzt. Alles entscheidend sei die frühzeitige Erkennung und eine detaillierte Anamnese, in die viele Individualfaktoren einfließen würden und die zügige Umsetzung neuer Therapiekonzepte. Damit leitete er über zu den Vorträgen dreier Fachärzte seiner Abteilung.
Oberarzt Wael El Eit erklärte, dass es sich bei der sog. Herzinsuffizienz um ein Syndrom und nicht um eine eigenständige Erkrankung handele. Auch den typischen Verlauf der Herzschwäche beschrieb El Eit eindrücklich in seinem Vortrag. Demnach würden erste Symptome häufig erst spät wahrgenommen. Typisch seien Müdigkeit, Abgeschlagenheit, rascher Herzschlag und Wassereinlagerungen in den Beinen. Im Verdachtsfall sei der erste Gang der zum Hausarzt, welcher dann ggf. zum Kardiologen überweise. Der Facharzt führe dann spezielle Untersuchungen durch und kategorisiere klinisch die Schwere der Herzinsuffizienz. Darauf aufbauend könne dann ein Therapiekonzept entwickelt werden, erklärte El Eit und leitete damit über zu Mohamed Elbaroudi.
Dieser differenzierte zunächst die verschiedenen Erscheinungsformen der Herzschwäche und deren Ursachen. So unterschiedlich die Krankheitsbilder sein könnten, so vielfältig seien die Therapiemöglichkeiten, erklärte Elbaroudi. Grundsätzlich gelte es, das Voranschreiten der Herzinsuffizienz aufzuhalten, die Herzleistung zu verbessern und somit die Lebensqualität und -erwartung zu erhöhen. Die beste Strategie sei dabei die Behandlung der Grunderkrankung, z.B. mittels geeigneter Medikamente, deren Wirkungsweise er detailliert beschrieb. Auch auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten oder Mangelerscheinungen ging der Facharzt in seinem Vortrag ein.
Abschließend referierte Sherif Omar, Leitender Oberarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie, zu den operativen und technischen Optionen bei der Behandlung der Herzinsuffizienz. Bei der Geräte-Implantation gelte es grundsätzlich zu unterscheiden zwischen Herzschrittmachern und Defibrillatoren. Darüber hinaus gäbe es weitere innovative Verfahren, deren weitere Entwicklung laut Omar rasant voranschreite. Ebenso beschrieb der Experte mögliche Katheter-Eingriffe, wie etwa die Stent-Implantation, als Therapie-Option. Danach stellte er moderne Herzunterstützungssysteme und die Organtransplantation als letzte Möglichkeit vor. Abschließend gab der Leitende Oberarzt den Besuchern Ernährungstipps und Verhaltensregeln mit auf den Weg.
Im Anschluss an die Vorträge konnten die Besucherinnen und Besucher ihre individuellen Fragen an die Kardiologen richten, die mit viel Einfühlungsvermögen und Kompetenz auf die Problemstellungen eingingen, was die Besucher sehr anerkennend mit viel Applaus quittierten.
Gedränge herrschte zum Abschluss des Gronauer Kardio-Forums am Stand der Deutschen Herzstiftung, der erneut vom Ehepaar Nasse aus Wesel ehrenamtlich betreut wurde. Dafür bedankte sich der Chefarzt ebenso herzlich, wie bei seinen ärztlichen Mitarbeitern und beim Publikum.